Verdreifachung des Schätzpreises aufgrund passgenauer Platzierung

Ein sehr schönes Ergebnis für ein frühes Landschaftsgemälde der deutsch-österreichischen Malerin Helene Funke verdreifachte seinen Schätzpreis in einer internationalen Auktion. Das Werk befand sich seit den 20er Jahren in deutschem Privatbesitz und gilt nun somit als wichtige Wiederentdeckung eines bis dahin unbekannten Werkes der Malerin, die, ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod, eine neue Wertschätzung auf dem Kunstmarkt erfährt.

Künstler und Werk

Über ihr Leben ist (noch) wenig bekannt. Helene Funke wurde am 3. September 1869 als Kinder einer Kaufmannsfamilie in Chemnitz geboren. Mit 29 Jahren, 1899, schreibt sie sich an der Münchner Damenakademie des Künstlerinnenvereins ein, um Malerei zu studieren, gemeinsam unter anderem mit Gabriele Münter. Aus dieser Münchner Zeit stammt das von Art von Wert vermittelte Werk. Ein Jahr nach Entstehung der „Landschaft mit Pappeln“ geht Helene Funke nach Paris. Matisse und die Fauves werden ihr späteres Werk stark prägen, das ich in einem Spannungsfeld von Spätimpressionismus, Fauvismus und Klassischer Moderne bewegt. Um 1911/14 geht Funke nach Wien und feiert dort schnell erste Erfolge. In den 1920er Jahren zählt sie dort zu den ganz großen Künstlern ihrer Zeit, 1928 erhält sie den österreichischen Staatspreis. Mit der Weltwirtschaftskrise 1929 aber gerät sie zunehmend ins Abseits. 1957 stirbt sie vereinsamt und verarmt in Wien.

Literatur (Auswahl):

• Nowak-Thaller, Elisabeth, Retrospektive Helene Funke, Ausstellungskatalog Lentos Kunst Museum, Linz 2007
• Funke, Peter, Die Malerin Helene Funke 1869 – 1957: Leben und Werk, Wien: Böhlau, 2011

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